Wie findet Ihr meinen Hut, Madame? Oh, er kann euch sicher zur rechten Stund nützlich sein!
Drusus Daraios Diocletian
Spion, Infiltrator, Attentäter und Verführer
Spion, Infiltrator, Attentäter und Verführer
Der Mond am hellichten Tage
Es war im Lande Mythodea, dort wo Drusus mit seinen Gefährten von der lukultistischen Kampfküche schon so manche Male unterwegs gewesen war und so manch Abenteuer bestanden hatte. Diesmal waren die Lukultisten im Sold der Truppen von Münzquell und kamen gerade von einer Schlacht gegen Untote gemeinsam mit Ihren Soldherren zurück. Sie rückten an diesem denkwürdigen heißen Tag, an dem der Mond zur Mittagszeit hell am Himmel stand und gut sichtbar über das Schlachtfeld geleuchtet hatte, in ihr Lager ein.
Drusus saß unter dem im kühlenden Wind wehenden Banner mit Messer und Gabel im Lager der Kampfküche. Der Mond hatte Drusus bei der Schlacht viel Kraft gegeben und er hatte so manchen starken Gegner zur Strecke gebracht. Nun verspürten er und die Gefährten Hunger. Drusus schnitt eine getrocknete Wurst und einen Laib Brot in Scheiben, um sich und die Gefährten nach der Schlacht zu speisen. Da trat auch Antares, der Jäger, ins Lager, der sich wegen eines Umwegs über den Abort verspätet hatte. Drusus war erleichtert, dass es auch der Jäger zurückgeschafft hatte und nahm keine besondere Notiz von den „neuen Freunden“ die dieser mitgebracht hatte. Drusus war arglos gegenüber der Gefahr, die ihm drohte. Was sollte ihm hier schon passieren? So galt ja strenges Kriegsrecht im Lager, jede Feindseligkeit mit der Waffe gegen eigene Truppen konnte die Todesstrafe nach sich ziehen. Außerdem würde kein Lukultist je zulassen, dass einem der ihren an der eigenen Tafel ein Leid geschehen würde. Drusus irrte. Nachdem der Jäger seine Schergen ins Lager geführt hatte und die Gefährten der Reihe nach vorgestellt hatte, zog er im Rücken von Drusus ein Messer und rief seinen Begleitern zu: „Das ist er!“ Drusus Reflexe waren schnell, er war bereit sich mit dem Wurstmesser gegen den Dolch von Antares zu wehren, doch da legten sich sogleich starke Hände um seinen Hals und drückten zu. Hämisch preiste Antares „Bronco, den Würger“, so hieß der Attentäter, den Antares für sein schmutziges Werk angeheuert hatte. Drusus wollte schon den schwächeren Würger und dessen Schergen, Die Drusus zahlreich umringten, davonstoßen und in Stücke reißen, doch da begann es an seinem Hals wie Feuer zu brennen und alle Kraft schien aus seinem Körper zu weichen. Der Würger trug einen silbernen Ring, den er bei seiner schändlichen Tat in Drusus Hals bohrte. Während dem ajagefälligen Lukultisten im Würgegriff des Mörders langsam die Sinne schwanden wandte er einen letzten verzweifelten Blick an die Gefährten. Antares war mit breitem Grinsen über ihn gebeugt. Crest machte einen zaghaften Versuch des Eingreifens, hielt sich aber auf Geheiß von Antares zurück. Der Koch wirkte erschreckt, dachte aber nicht daran, seinen Gefährten oder den Frieden des lukultistischen Lagers zu verteidigen. Auch der Skalde Etherdan und die Geweihte Melania beobachten das Geschehen mit scheinbarer Gleichgültigkeit. Es wurde zum ersten Mal dunkel um Drusus.
Drusus erwachte in Eisen gelegt. Die Gefährten lachten und scherzten als sei nichts gewesen. Sie sprachen über Speisen, über Alltäglichkeiten des Lagers. Etherdan und Melania erhoben ihre Stimmen zum Gesang. Drusus traute seinen Ohren nicht: Sie stimmten ein Loblied an den Würger an. Tief gedemütigt, zu Tode traurig und vom Verrat enttäuscht wurde es zum zweiten Mal dunkel um ihn.
Drusus erwachte noch einmal. Der Koch Emil stand bei ihm und gab ihm Wasser zu trinken und hatte Speisen mitgebracht. Drusus Kehle brannte, doch war er vom Würger so verwundet worden, dass es kaum die nötige Luft durch die versehrte Kehle bekam, geschweige denn Erfrischungen aufnehmen konnte. Emil versuchte Drusus zu erklären, dass sich die Gefährten vor ihm geängstigt hatten. Der Gefesselte vermochte nicht, Antwort zu geben. Als das Brennen und die Luftnot überhandnahmen, schloss Drusus zum dritten Mal die Augen. Der Mond schien hell über den Platz, obwohl es ein heißer Nachmittag war.
Die Lukultisten bemerkten plötzlich einen eisigen Lufthauch, der durch das Lager zog. Ein Rascheln, Hecheln, Knurren, war zu hören. Kurze Zeit später ertönte das Heulen eines Wolfes, das aus nicht allzu weiter Ferne zu kommen schien. Sie eilten zu der Stelle, an der sie Drusus gefesselt abgelegt hatten. Sie fanden die Fesseln unversehrt, ebenso Drusus Gewand und all seine Habe, die er bei sich getragen hatte. Lediglich ein paar Haare fanden sich an den Eisen.
Irgendwo streicht ein einsamer Wolf durch die Wälder. Vielleicht hast Du seinen Schatten oder seine Fährte auf deinem Weg ausmachen können. Dieser wird sich wohl eine Weile keinem Menschen mehr nähern. Sei trotzdem auf der Hut, wenn Du dein Nachtlager aufschlägst!
Drusus saß unter dem im kühlenden Wind wehenden Banner mit Messer und Gabel im Lager der Kampfküche. Der Mond hatte Drusus bei der Schlacht viel Kraft gegeben und er hatte so manchen starken Gegner zur Strecke gebracht. Nun verspürten er und die Gefährten Hunger. Drusus schnitt eine getrocknete Wurst und einen Laib Brot in Scheiben, um sich und die Gefährten nach der Schlacht zu speisen. Da trat auch Antares, der Jäger, ins Lager, der sich wegen eines Umwegs über den Abort verspätet hatte. Drusus war erleichtert, dass es auch der Jäger zurückgeschafft hatte und nahm keine besondere Notiz von den „neuen Freunden“ die dieser mitgebracht hatte. Drusus war arglos gegenüber der Gefahr, die ihm drohte. Was sollte ihm hier schon passieren? So galt ja strenges Kriegsrecht im Lager, jede Feindseligkeit mit der Waffe gegen eigene Truppen konnte die Todesstrafe nach sich ziehen. Außerdem würde kein Lukultist je zulassen, dass einem der ihren an der eigenen Tafel ein Leid geschehen würde. Drusus irrte. Nachdem der Jäger seine Schergen ins Lager geführt hatte und die Gefährten der Reihe nach vorgestellt hatte, zog er im Rücken von Drusus ein Messer und rief seinen Begleitern zu: „Das ist er!“ Drusus Reflexe waren schnell, er war bereit sich mit dem Wurstmesser gegen den Dolch von Antares zu wehren, doch da legten sich sogleich starke Hände um seinen Hals und drückten zu. Hämisch preiste Antares „Bronco, den Würger“, so hieß der Attentäter, den Antares für sein schmutziges Werk angeheuert hatte. Drusus wollte schon den schwächeren Würger und dessen Schergen, Die Drusus zahlreich umringten, davonstoßen und in Stücke reißen, doch da begann es an seinem Hals wie Feuer zu brennen und alle Kraft schien aus seinem Körper zu weichen. Der Würger trug einen silbernen Ring, den er bei seiner schändlichen Tat in Drusus Hals bohrte. Während dem ajagefälligen Lukultisten im Würgegriff des Mörders langsam die Sinne schwanden wandte er einen letzten verzweifelten Blick an die Gefährten. Antares war mit breitem Grinsen über ihn gebeugt. Crest machte einen zaghaften Versuch des Eingreifens, hielt sich aber auf Geheiß von Antares zurück. Der Koch wirkte erschreckt, dachte aber nicht daran, seinen Gefährten oder den Frieden des lukultistischen Lagers zu verteidigen. Auch der Skalde Etherdan und die Geweihte Melania beobachten das Geschehen mit scheinbarer Gleichgültigkeit. Es wurde zum ersten Mal dunkel um Drusus.
Drusus erwachte in Eisen gelegt. Die Gefährten lachten und scherzten als sei nichts gewesen. Sie sprachen über Speisen, über Alltäglichkeiten des Lagers. Etherdan und Melania erhoben ihre Stimmen zum Gesang. Drusus traute seinen Ohren nicht: Sie stimmten ein Loblied an den Würger an. Tief gedemütigt, zu Tode traurig und vom Verrat enttäuscht wurde es zum zweiten Mal dunkel um ihn.
Drusus erwachte noch einmal. Der Koch Emil stand bei ihm und gab ihm Wasser zu trinken und hatte Speisen mitgebracht. Drusus Kehle brannte, doch war er vom Würger so verwundet worden, dass es kaum die nötige Luft durch die versehrte Kehle bekam, geschweige denn Erfrischungen aufnehmen konnte. Emil versuchte Drusus zu erklären, dass sich die Gefährten vor ihm geängstigt hatten. Der Gefesselte vermochte nicht, Antwort zu geben. Als das Brennen und die Luftnot überhandnahmen, schloss Drusus zum dritten Mal die Augen. Der Mond schien hell über den Platz, obwohl es ein heißer Nachmittag war.
Die Lukultisten bemerkten plötzlich einen eisigen Lufthauch, der durch das Lager zog. Ein Rascheln, Hecheln, Knurren, war zu hören. Kurze Zeit später ertönte das Heulen eines Wolfes, das aus nicht allzu weiter Ferne zu kommen schien. Sie eilten zu der Stelle, an der sie Drusus gefesselt abgelegt hatten. Sie fanden die Fesseln unversehrt, ebenso Drusus Gewand und all seine Habe, die er bei sich getragen hatte. Lediglich ein paar Haare fanden sich an den Eisen.
Irgendwo streicht ein einsamer Wolf durch die Wälder. Vielleicht hast Du seinen Schatten oder seine Fährte auf deinem Weg ausmachen können. Dieser wird sich wohl eine Weile keinem Menschen mehr nähern. Sei trotzdem auf der Hut, wenn Du dein Nachtlager aufschlägst!
Herkunft | La Serena |
Damalige Tätigkeit | Essen und Schlafen |
Hier fand man ihn für gewöhnlich | Töpfe ausschlecken, im Wald herumwandern und mit dem Bogen üben, in Kaschemmen und in den Gassen die Ohren aufhalten |
Die Kampfküche war für ihn | Die Heimat und Familie, die er nie hatte |
Er diente dem großen Lukull, weil | er keinen Wein und Schnaps verträgt und nicht tanzen kann - und deshalb aus dem Ayatempel geflogen ist |
Gespielt von | Merlin |
- Chroniken von Mythodea 2018 (28.04.-01.05.2018)
- ConQuest of Mythodea 2014 (06.-10.08.2014)
- Wolfsjagd in Dreyenzinn (20.04.2013)
- ConQuest of Mythodea 2011 (03.-07.08.2011)
Vor dem Mondschein
Es war an einem stürmischen Sommertag, als Drusus Daraios Diocletian das Licht der Welt erblickte. Er war der Sohn eines Praetors und einer reichen Patricierin. Beide Eltern stammten aus angesehnen, alten Familien und waren sehr darum bemüht, dass Drusus diesem Umstand nicht schaden würde. So wurde der Knabe auf den Stufen des Aja Tempels in einem Binsenkorb zurückgelassen. Die Priesterinnen fanden das Kind und nahmen es auf. So wuchs Drusus in der Liebevollen Umgebung des Aja Kultes zusammen mit vielen anderen Kindern auf, die im Zuge der kultischen Handlungen ihrer Mütter auf die Welt berufen worden waren. So lernte der Knabe von klein auf die Kunst vom Minnesang, lernte wie der Würzwein zu mischen ist und wie das Süßholz am besten geraspelt werden muss. Der Aja Tempel war in Serenaja sehr angesehen und die Priesterinnen und Tempeldiener lebten in luxeriösem Glanz und Überfluss. Für Drusus war sehr schnell klar, dass er zwar ein begeisterter Anhänger der Aja werden, sich allerdings zum Tempeldiener nicht eignen würde. So haben viele geduldige arme Seelen viel Lebenszeit geopfert, den Knaben die Kunst des Saitenspiels oder eines anderen Ajagefälligen Instrumentes zu lehren - allerdings ohne den wohlverdienten Erfolg. Außerdem war Drusus ein absolut hoffnungsloser Fall, was die Kunst des Zechens anging. Trotz frühester Gewöhnungsversuche - oder vielleicht auch wegen dieser Bemühungen - war Drusus nicht im Stande die rituellen Getränke während eines großen Zeremoniums zu genießen und dabei noch Minne- oder wenigstens halbwegs zurechnungsfähig zu bleiben. Auch mochte er nicht tanzen und trat mit seinen großen Füßen seinen Gegenübern zu häufig auf die Füße. Obwohl Drusus in anderen Ajagefälligen Künsten brillierte, wurde recht schnell klar, dass er sich eine andere Profession und über kurz oder lang auch einen anderen Wohnort suchen müsse. Ein Ajapriester der keinen Wein vertägt, nicht vernünftig zu tanzen oder zu aufzuspielen versteht, ist wie ein Krieger ohne Arme. Zwei kräftige Arme hatte Drusus in der Tat. So verbrachte der heranwachsende junge Mann viel Zeit im Nahegelegenen Tempel des Kriegsgottes Ares. Mit Begeisterung las er in den alten Aufzeichnungen und Schriften über vergangene Schlachten und Kriegskunst. Er beobachtete die Akoluthen beim Training mit Schild, Kurzschwert oder Rutenbündel. Dies tat er so lange und so regelmäßig, bis er eingeladen wurde mitzumachen. Die Aresgläubigen kannten den Jungen aus dem Nachbartempel und viele der Frauen die dort waren, hatten die Ajagefälligen Künste, die Drusus beherrschte, in guter Erinnerung. So kam es, dass Drusus eine neue Bestimmung finden sollte. Seine Mannwerdung feierte er im Tempel des Ares. Seine erste ehrliche Arbeit sollte es werden, ein Mitglied der Stadtwache zu sein. Als Stadtgardist erlernte Drusus neben Schild und Kurzwaffe auch den Umgang mit dem Bogen. Auch wenn er den Nahkampf bevorzugte stellte er sich für die Bogenkunst als nicht untalentiert heraus. Drusus hielt es nicht lange in Serenaja. So zog er auf Wanderschaft hinaus und fand stets Arbeitgeber, die für Drusus vielseitige Talente gute Münze bezahlten. Der Handel mit Informationen stellte sich als sehr lukrativ heraus. Ebenso gab es genug zu tun, um die eher gröberen Begabungen Drusus einzusetzen. Drusus wurde Söldner. Er war Söldner, der im Heerzug marschieren, aber noch viel eher einer, der allein in den feindlichen Reihen operieren konnte. Seine Wortgewandtheit öffnete manches Tor. Es kam der Tag, an dem Drusus einem Auftraggeber begegnen sollte, der sein Leben verändern sollte. Durch die Begegnung mit der Lukultistischen Kampfküche wurde nicht nur aus einem leichtfüßigen hageren jungen Mann ein kräftiger Krieger mit saftigen Hüften. Der bunte Haufen der Abenteurer um den Kult der Verehrer von Mahlzeit und Herdfeuer hatten sich als angenehme Gesellschaft und gute Freunde erwiesen. So blieb Drusus bei den Lukultisten und reiste mit ihnen durch die Lande. Vielleicht war dies genau der richtige Umgang um das dunkle Geheimnis zu verbergen, das Drusus mit sich trug...